Probenahme in den Bergeteichen (Quelle:  IGMR Institute of Geotechnology and Mineral Resources)

Mehrere Forschungsprojekte verfolgen das Ziel, Rückstände der alten Erzaufbereitung in den Bergeteichen des Erzbergwerks Rammelsberg in Goslar zu analysieren, aufzubereiten und zu verwerten. 

Große Aufmerksamkeit hatte seinerzeit das Projekt REWITA erfahren, in dem ein Verfahren entwickelt wurde, um rund die Hälfte der Inhalte der Bergeteiche in nutzbare Metall- und Schwerspatkonzentrate zu verwandeln. Im Fokus standen dabei Sondermetalle wie Indium und Cobalt, aber auch die noch gewinnbaren Mengen an Kupfer, Blei, Zink, Silber und Gold. Es stellte sich aber heraus, dass es Ziel sein müsste, nahezu den gesamten Inhalt der Teiche zu verwerten.

Um die im Projekt REWITA erzeugten zurückbleibenden mineralischen Reste gezielt für solche Anwendungen weiter aufzubereiten und zu veredeln, war die Erstellung eines Gesamt-Verwertungs- und Umsetzungskonzeptes Ziel des Folgeprojektes REMINTA. Dabei werden sowohl technisch-naturwissenschaftliche als auch lokal-gesellschaftliche Aspekte betrachtet.

 

Dritte Stufe: ReTail - Recycling der Tailings

Seit November 2025 werden die Forschungsaktivitäten mit dem neuen Projekt ReTail fortgesetzt. Konkret sollen letzte Voraussetzungen für die industrielle Umsetzung des Rückbaus und die Verwertung der Taillings geschaffen werden. Dabei verbindet das Projekt mehrere zentrale Anliegen: die Stärkung der europäischen Rohstoffsouveränität in einer zunehmend komplexen geopolitischen Lage, die Minimierung potenzieller Risiken durch Altlasten in der Region Goslar sowie die ökologische Aufwertung der Gelmketals.

Im Laufe der seit 2015 durchgeführten Arbeiten sind mittlerweile 12 Unternehmen und 5 Forschungseinrichtungen direkt und weitere Industriepartner assoziiert eingebunden.

Um die Öffentlichkeit umfassend über den weiteren Projektverlauf und die angestrebten Ziele zu informieren, ist im Frühjahr 2026 eine Informationsveranstaltung in Goslar-Oker geplant.


Gefördert wird das Projekt ReTail durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BFTR), Förderkennzeichen 033R426A, Betreut wird das Projekt vom PTJ Projektträger Jülich.